Ging es Ihnen auch einmal so? Anfangs schien alles zu stimmen: Genau diesen jungen Menschen wollten Sie als Azubi! Gute Abiturnoten und Umgangsformen, technisches Verständnis und großes Interesse am Ausbildungsberuf. Und nun das: Wo sind Initiative, Elan, Pünktlichkeit, Teamintegration? Zwar zeigt sich Ihr Azubi grundsätzlich willig, an manchen Tagen läuft es auch wie geschmiert. Zuweilen gibt es jedoch Aussetzer Ihres Azubis, die ohne Ihr rechtzeitiges Eingreifen sogar Schäden für den Betrieb nach sich gezogen hätten.
Es scheint, als ob genügend Potenzial für eine erfolgreiche Ausbildung vorhanden ist, doch wo sind diese Potenziale in der Praxis? Wie kommen Sie an sie heran, wie können Sie diese Potenziale freilegen?
Was heißt überhaupt "Potenzial"? Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Macht, Stärke" und wird in vielen Fachgebieten jeweils spezifisch verwendet. Es bedeutet eine Möglichkeit, Kraft zu entfalten, Stärke zu zeigen.
Verhaltensauffälligkeiten und Leistungsabfall können generell unterschiedliche Ursachen haben:
Ausbilder und Ausbilderinnen haben eine besondere Verantwortung, die insbesondere in problematischen Situationen entsprechendes Einfühlungsvermögen erfordert.
Fazit: Es lohnt sich, bei Ihren Azubis auf "Spurensuche" zu gehen und zu sehen, was sie umtreibt. Eine solche Vorgehensweise motiviert übrigens auch Ihre anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - die sehr genau diese Form der Mitarbeiterwertschätzung registrieren.
Abiturienten und Abiturientinnen oder Studienabbrecher/-innen bringen in einigen Bereichen Potenziale mit, die bei "Regel"-Azubis aufgrund des Alters und der Schulbildung noch nicht vorhanden sind. Werden diese Potenziale nicht abgerufen, kann es zu einer Unterforderung und damit zu Motivationsproblemen kommen.
Hinterfragen Sie zunächst Ihre Ausbildungsmethoden und Ziele:
Welche zusätzlichen Aufgaben kann ich Auszubildenden aufgrund ihres Alters, ihrer Erfahrung und ihrer besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten übertragen, z.B. Veranstaltungen organisieren, Kundenkontakte pflegen oder Verantwortung für eine ausbildungsbegleitende Aufgabe übernehmen?
Nutzen Sie dann folgende Möglichkeiten:
Scheuen Sie sich nicht, Hilfestellung von außen in Anspruch zu nehmen. Besteht die Möglichkeit, dass Ihr Azubi gesundheitliche Probleme hat, die das Ausbildungsgeschehen hemmen, sollte dies in jedem Fall durch Externe abgeklärt werden. Beispielsweise können Aufmerksamkeitsdefizite Blockaden auslösen, der Azubi ist psychisch oder physisch erkrankt, oder es könnte eine Suchtproblematik vorliegen.
Je nach Alter und Interesse des Azubis sollten die Erziehungsberechtigten erste Ansprechpartner sein. In der Regel können Eltern mit am meisten dazu beitragen, dass Hemmnisse erklärt und Wege gefunden werden können, wie alle Beteiligten an die verschütteten Potenziale gelangen können. Leisten Sie, falls erforderlich, auch praktische Hilfestellung im Alltag.
Hier finde ich Hilfe: Beratungs- und Unterstützungsangebote