In unserer Gesellschaft gibt es große soziale Unterschiede, die sich im Auftreten Jugendlicher besonders deutlich widerspiegeln. Schaffen Sie sich ein vertieftes Verständnis der Lebenswelt heutiger Jugendlicher, ihrer Alltagsperspektiven, Berufsvorstellungen und Versagensängsten. Dieses Verstehen ist die Grundlage, um sich Zugänge zu Ihren Ausbildungskandidaten zu erschließen.
Wenn die Weichen am Anfang richtig gestellt sind, kommen Auszubildende schneller aufs richtige Gleis – und bleiben bei Problemen länger auf Spur. Allerdings: Es ist nicht mit Forderungen an die künftigen Azubis getan, die Spielregeln zu akzeptieren und einzuhalten. Mindestens genauso wichtig für die berufliche und persönliche Reifung von Auszubildenden ist, dass Sie als Ausbilder/-in oder Ausbildungsverantwortliche/-r für eine geeignete Ausbildungskultur im Unternehmen sorgen.
Der direkte persönliche Umgang mit Jugendlichen in der Ausbildung will gekonnt sein. Indem Sie als Ausbilder/-in oder Ausbildungsverantwortliche/-r lernen, Ihr eigenes Verhalten zu reflektieren und professionell auf die Anforderungen heutiger Jugendlicher einzugehen, gewinnen Sie mehr Souveränität und profitieren von weniger emotionaler Belastung im Ausbildungsalltag. Ihre erweiterten Führungs- und Kommunikationskompetenzen zahlen sich vielfach aus - nicht nur, wenn es zwischendurch doch einmal kracht.
Das Ziel Ihrer betrieblichen Ausbildung sind qualifizierte und leistungsbereite Nachwuchskräfte für Ihr Unternehmen. Zwischen dem Start und dem Ende der Ausbildung machen Jugendliche große Entwicklungsschritte. Deshalb sollte sich auch der Stil der Ausbildung schrittweise ändern: Aus konsequenter Führung wird Lernbegleitung und Lernförderung, aus engen Vorgaben werden individuelle Handlungs- und Entfaltungsspielräume mit wachsender Eigenverantwortung.