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Negative Gruppendynamik

  • Ich fühle mich manchmal provoziert – woran kann das liegen?

    Sie meinen, dass der Umgang, den Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Ihre Auszubildenden miteinander pflegen, zu hart, egoistisch oder sogar feindselig ist? Vielleicht empfinden Sie auch, dass sich die Gruppe gegen Sie als Chef/-in oder Ausbilder/-in stellt?

    Für solche Verhaltensweisen gibt es zwei mögliche Ursachen:

    Wenn sich das Gros der Gruppe geschlossen gegen Sie persönlich oder Ihre Geschäfts- oder Ausbildungsziele stellt, steht dies häufig in direktem Zusammenhang mit Ihrem Führungsstil. (Führungsstil)

    Es kann aber auch sein, dass sich in Ihr Team der ein oder andere „Querschläger“ eingeschlichen hat. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich dabei um Ihren Azubi oder um ein langjähriges Teammitglied handelt.

    „Störenfriede“ zeigen oft ein anmaßendes und provozierendes Verhalten, allerdings häufig nicht als Ausdruck tatsächlicher Selbstsicherheit, sondern eher als Schutzmechanismus, z.B., um von eigenem Verhalten abzulenken. Erschwerend kommt oft hinzu, dass die Kritikfähigkeit solcher Menschen nicht ausgereift ist.

  • Wie konnte das passieren, was habe ich übersehen?

    Zu einem „Querschläger“ kann Ihr Azubi werden, wenn er oder sie sich als Mensch übersehen oder nicht wertgeschätzt fühlt. Es werden Sanktionen als zu hart oder ungerecht empfunden, oder Ihr Azubi fühlt sich gedemütigt. Wenn beispielsweise andere über ihre schlechten Leistungen sprechen, mündet das oft in negativen Gefühlen gegenüber Vorgesetzten oder Kollegen/Kolleginnen. Häufig entsteht Unmut über nicht eingehaltene Versprechen, dem Gefühl, zu niedrig bezahlt zu werden oder durch die Nichterfüllung anderer Erwartungen und Ansprüche. Oft fehlt dann aber vor allem neuen oder jungen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Mut, ein klärendes Gespräch mit der vorgesetzten Stelle zu suchen. Somit suchen sich ihre negativen Empfindungen, ihre Enttäuschung oder ihre Wut ein anderes Ventil und führen zu Provokation, Ruhestörung oder Nörgelei. Ein „Störenfried“ ist geboren.

    Selbstverständlich kann es auch externe Faktoren geben, die bislang zufriedene und unauffällige Azubis zu Querulanten werden lassen. Änderungen in den Familienverhältnissen, das soziale Umfeld oder geänderte Ansprüche können zu Unzufriedenheit führen. Hat Ihre Auszubildende vielleicht einen neuen Freund, der den bisher geliebten Job schlechtmacht? Muss sich Ihr Azubi plötzlich um Angehörige kümmern und kommt dadurch nicht mehr mit den Arbeitszeiten klar? Reicht das Gehalt nicht mehr, weil durch Umzug, Auto oder Krankheit die Ausgaben gestiegen sind?

    Entpuppt sich Ihr neuer Azubi als „Querschläger“, könnte es sein, dass er oder sie

    • sich in Ihrem Unternehmen oder in seinem Team nicht wohlfühlt,
    • lieber entlassen werden würde, als selbst zu kündigen,
    • von den Kolleginnen und Kollegen ungerecht behandelt wird.

    Hier ist es hilfreich, das Team beim Einstellungsverfahren einzubeziehen. Wenn Sie ein gutes Vertrauensverhältnis zu Ihrer Gruppe pflegen, werden Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch ein offenes Feedback geben und ehrlich ihre Bedenken mitteilen.

  • Was kann ich tun?

    • Überprüfen Sie die Protokolle der letzten Mitarbeiterjahresgespräche. Haben Sie dort etwas übersehen?
    • Sprechen Sie mit dem „Störenfried“, am besten in einer ungezwungenen Atmosphäre. Ermutigen Sie dazu, offen das Anliegen zu schildern.
    • Bitte vermeiden Sie Vorwürfe oder Schuldzuweisungen.
    • Reaktivieren oder vereinbaren Sie neue Ziele. (Zielvereinbarungen) Vereinbaren Sie gleich einen Folgetermin in ein paar Wochen, um über die Fortschritte zu sprechen.
    • Setzen Sie nach Ihrem Einzelgespräch ein Teamgespräch an. Laden Sie gegebenenfalls Mediatoren ein, um zwischen verhärteten Fronten zu vermitteln.

    Beachten Sie dabei, dass dies nur eine exemplarische Auswahl darstellt.

  • Was kann ich sonst noch tun?

    • Es ist hilfreich, mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht nur Geschäftsziele, sondern auch Team-/Gruppenziele zu vereinbaren. Dies könnten z.B. auch Ausflüge, Seminare oder Feiern sein.
    • Belegen Sie Seminare im Bereich Motivation, Führung und Umgang mit schwierigen Kollegen.
    • Für Ihre Azubis kann ein Seminar oder Fachliteratur zum Thema "soziale Kompetenz" hilfreich sein.
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