Für kleine und mittlere Betriebe wird es zunehmend schwieriger, geeignete Auszubildende zu gewinnen. Es gehen nur wenige Bewerbungen ein, diese sind oft unzureichend: Sie vermitteln den Eindruck, dass die Bewerber und Bewerberinnen nicht über die notwendigen Voraussetzungen verfügen, den ausgewählten Beruf zu erlernen: Die Noten sind schlecht, der Lebenslauf ist lückenhaft und Referenzen werden auch nicht aufgeführt. Für Sie stellt sich dann natürlich die Frage, auf welcher Grundlage Sie einen solchen Jugendlichen einstellen sollen? Können Sie auch diese Jugendlichen „fit“ machen? Und sind Sie dabei auf sich allein gestellt oder können Sie auf Unterstützung externer Stellen bauen? Hierzu die Gedanken eines Ausbilders:
„Wenn ich an meine eigene Schulzeit denke, dann mochte ich die Schule nicht und hatte keine guten Noten, aber in der Praxis war ich spitze! Es sollte eine Möglichkeit geben, auch die 'schwächeren' Bewerber - vor allem in der täglichen Routine - kennenzulernen, bevor der Ausbildungsvertrag geschlossen wird. Doch wie soll das im betrieblichen Alltag verwirklicht werden? Die wenigen Tage Schnupperpraktika der Schulen reichen da nicht aus. Unser Betrieb ist so aufgestellt, dass ich mich zwar den Auszubildenden im geeigneten Maß widmen kann, ich bin jedoch kein hauptberuflich bestellter Ausbilder. Das kann sich unser Betrieb nicht leisten!“
Sie möchten schwächere Bewerber einstellen, aber das Risiko einer falschen Personalentscheidung minimieren? Was können Sie tun? Eine mögliche Lösung liegt in der Einstiegsqualifizierung: Seit den Vereinbarungen zum Ausbildungspakt im Jahr 2004 gibt es mit den Einstiegsqualifizierungen ein optimales Instrument. Betriebliche Einstiegsqualifizierungen (EQ) sind ein Angebot, das jungen Menschen mit Vermittlungshemmnissen als Brücke in die Berufsausbildung dient. EQ Plus richtet sich dabei an förderbedürftige Jugendliche und bietet eine zielgerichtete Kombination von EQ mit bereits existierenden Unterstützungsangeboten für schwächere Jugendliche.
Die Eckdaten sind folgende:
Praktikant/-in und potenzieller Ausbildungsbetrieb haben durch EQ und EQ Plus die Möglichkeit, einander über einen längeren Zeitraum kennen- und schätzen zu lernen. Die praktische Arbeit sagt mehr aus als Schulzeugnisse! Die Inhalte des EQ selbst sind aus fast allen Berufen ableitbar und somit in jeder Branche anzuwenden. Beispiele hierfür sind:
Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie sich nicht gleich für einige Jahre an einen Azubi binden müssen, ohne ihn oder sie vorher kennengelernt zu haben. Aufgrund der demografischen Situation wird es interessanter, auch Jugendliche mit zunächst ungenügenden Unterlagen zu testen. Manchmal passt jemand mit den besten Schulnoten nachher am wenigsten zu Ihrem Unternehmen, während der oder die Jugendliche mit großen Lücken im Lebenslauf zum motiviertesten Azubi wird!
Sollte das Praktikum bereits während der Praktikumszeit, gleich von welchem der Vertragspartner, beendet werden müssen, ist dies mit einer relativ kurzen Kündigungsfrist problemlos möglich. Der EQ-Vertrag verpflichtet keinen der Vertragspartner zum Abschluss eines Ausbildungsvertrags.
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