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Digitale Kompetenz in der Ausbildung

  • Was sind digitale Kompetenzen?

    Auszubildende erwerben und entwickeln in der Ausbildung verschiedene Kompetenzen, um berufliche Handlungsfähigkeit zu erwerben. Neben Fachkompetenz, Selbstkompetenz und soziale Kompetenz tritt die digitale Kompetenz. Eine allgemeine digitale Kompetenz ist berufsübergreifend. Sie umfasst mehr als den Umgang mit Hard- und Software im beruflichen Alltag. Auszubildende sollten selbstständig Veränderungen im Zusammenhang mit digitalem Wandel bewerten und reflektieren können. Folgende Bereiche spiegeln Kernthemen[1] der digitalen Kompetenz wider:

    • Online-Kommunikation
    • Dateneingabe und -analyse
    • Datenverarbeitung und -transfer
    • Online-Suche und -Recherche
    • Online-Lernen
    • Datenschutz
    • informationstechnische Sicherheit

    Künftig werden Ausbildungsordnungen aller dualen Berufe über solche oder ähnliche Berufsbildpositionen verfügen, die Auszubildenden im Betrieb vermittelt werden. Berufsspezifische digitale Kompetenzen können zum Beispiel in den Metall- und Elektroberufen durch Zusatzqualifikationen erlangt werden. So lernen Auszubildende unter anderem, wie additive Fertigungsverfahren (3-D-Druck) funktionieren. Einige Ausbildungsberufe wurden bereits Modernisierungen unterzogen und die Vermittlung digitaler Kompetenzen berücksichtigt.[2]


    [1] Abgebildet z.B. im Medienkompetenzrahmen NRW, https://medienkompetenzrahmen.nrw, 15.9.2019.

    [2] Elf Metall- und Elektroberufe wurden 2018 teilnovelliert und dabei jeweils um eine Berufsbildposition „Digitalisierung der Arbeit, Datenschutz und Informationssicherheit“ ergänzt (siehe https://www.bibb.de/de/pressemitteilung_81176.php), ebenso neue Ausbildungsberufe, wie der/die Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce (vgl. Informationen zu Aus- und Fortbildungsberufen, https://www.bibb.de/de/berufeinfo.php/profile/apprenticeship/261016, 15.09.2019).

  • Wofür benötigen Auszubildende digitale Kompetenzen in der Ausbildung?

    Durch den digitalen Wandel verändern sich die Produktion und der Absatz von Waren und Dienstleistungen. Innovationszyklen werden kürzer. Beides ist geprägt durch die digitale Vernetzung via Internet. Ein entsprechend geschulter und kompetenter Umgang mit den eigenen und auch betrieblichen Daten und Geräten ist unumgänglich.

    Auszubildende recherchieren, bewerten, wählen, bearbeiten und versenden Daten. Dafür ist es nötig, in der Ausbildung zu lernen, woran man seriöse Quellen für Informationen erkennt, was Sicherheitslücken für das Ausbildungsunternehmen bedeuten oder wie Daten verschlüsselt werden können, um sensible Daten zu schützen und datenschutzkonform zu handeln. Zusätzlich wächst die Bedeutung lebenslangen Lernens. Der individuelle Umgang mit wechselnden Herausforderungen, Selbstorganisation und Eigenverantwortung prägen die Arbeit der Zukunft, auf die Auszubildende vorbereitet werden sollen (siehe auch Ausbildung 4.0).

  • Sind digitale Kompetenzen in allen Berufen gleich?

    Der Digitalisierungsgrad der Ausbildungsaktivitäten im Unternehmen geht einher mit dem Digitalisierungsgrad des Unternehmens, in dem der oder die Auszubildende ausgebildet wird. Wie strukturiert und vor allem wie digital laufen Arbeits- und Geschäftsprozesse ab? Gibt es zum Beispiel elektronische Zeiterfassung, papierlose Urlaubsanträge oder ein Online-Berichtsheft? Somit ist nicht nur der Ausbildungsberuf ausschlaggebend, sondern auch das Ausbildungsunternehmen.

  • Was sind digitale Werkzeuge?

    Gerne wird das englischsprachige Wort „Tools“ benutzt, um kleine Softwarelösungen, webbasierte Anwendungen oder Apps zu bezeichnen, die einen überschaubaren Funktionsumfang besitzen. Es handelt sich bei digitalen Werkzeugen also um Programme, die als Hilfsmittel im (beruflichen) Alltag eingesetzt werden. Eine klare Abgrenzung bezüglich Funktion und Umfang gibt es nicht.

  • Wie recherchiere ich Informationen und Daten?

    Das Internet ist ein riesiger Fundus, gefüllt mit Informationen und Daten. Den Zugang zu speziellen Inhalten erhält man über die gezielte Wahl von Webseiten oder durch die Suche mit Suchmaschinen. Davon gibt es verschiedene. Für breite Recherchen eigenen sich die marktführenden Anbieter wie Google, Yahoo oder Bing. Alternative Suchmaschinen schützen die Privatsphäre ihrer User (Startpage)[1] oder spenden einen Großteil ihres Einnahmeüberschusses für gemeinnützige Naturschutzorganisationen (Ecosia)[2].

    Der Erfolg einer Recherche lässt sich bereits durch den gewählten Suchbegriff bzw. die gewählte Wortgruppe beeinflussen. Die exakte Eingabe einer Maschinenbezeichnung führt oft schon zum Handbuch. Durch sogenannte Suchoperatoren lassen sich Suchbegriffe verbinden (+) oder ausschließen (). Diese Suchoperatoren kann man für die jeweilige Suchmaschine nachschlagen.[3] Auch Websites können extern, zum Beispiel mit Google, nach bestimmten Begriffen durchsucht werden. Das ist hilfreich, wenn die Zielseite keine eigene Suchfunktion hat. Viele Datenbanken sind im Internet geöffnet und ermöglichen ebenfalls die Recherche. Am bekanntesten ist die freie Enzyklopädie Wikipedia, die durch eine ehrenamtliche Gemeinschaft gepflegt und geprüft wird.

    Daten müssen überprüft werden. Auch Zahlen zur Ausbildung im jeweiligen Berichtsjahr lassen sich in der Datenbank „DAZUBI“ des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)[4] abrufen. Soziale Medien bieten Suchoptionen, die ähnlich wie die Suchmaschinen funktionieren. Dort ermöglichen Schlagworte (Hashtags), Themen zu kategorisieren und in den einzelnen Kategorien zu suchen.[5] Auf YouTube oder Vimeo hochgeladene Videos lassen sich nach ähnlichen Mustern wie Suchmaschinen und soziale Medien durchsuchen.


    [1] Vgl. „Suchen, ohne durchsucht zu werden“, in: test, Ausgabe 4/19, Seite 30 ff.

    [2] Vgl. „Suchmaschine Ecosia: Diese Suchmaschine verspricht, mit den Einnahmen Bäume zu pflanzen“, https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/suchmaschine-ecosia-internetsurfen-fuer-das-klima, 15.09.2019.

    [4] Datensystem Auszubildende (DAZUBI), https://www.bibb.de/de/1864.php

    [5] Richtig suchen im Internet, https://www.klicksafe.de/materialien/

  • Wie analysiere und reflektiere ich Daten?

    Im Internet gefundene Inhalte und Daten sollten einer Quellenanalyse unterzogen und kritisch bewertet werden. Die Glaubwürdigkeit und Herkunft von Informationen und Daten sind nicht immer klar. Das Impressum gibt Auskunft über den Herausgeber und einen Einblick, ob sich eine Firma oder eine Einzelperson hinter dem Internetangebot verbirgt. Anhand dieser Angaben lässt sich mit einer weiteren Internetsuche überprüfen, ob es zusätzliche Informationen zum Herausgeber gibt.

    Das Gesamtbild der Website lässt (erste) Rückschlüsse auf deren Seriosität zu. Erkennbar wird das durch Aktualität, korrekte Rechtschreibung, eine klare Struktur und wenig bis keine Werbung. Üblich ist auch ein Hinweis zum Datenschutz: Was wird von meinem Besuch gespeichert oder werden Daten an andere weitergegeben? In sozialen Medien sind meist Internetseiten der Profilinhaber verknüpft oder bereits kurze Angaben zum Herausgeber hinterlegt. Facebook, Instagram und Twitter kennzeichnen Profile mit einem blauen Haken, wenn sich deren Nutzer/-innen verifizieren lassen. Dieses Verfahren können alle Nutzer/-innen der Kanäle durchlaufen und so nach außen Seriosität als Quelle demonstrieren. Eine individuelle Prüfung, bevor man dort gefundene Daten weitergibt, ist trotzdem erforderlich.

  • Wie löse ich Probleme digital und was sind Algorithmen?

    Zur digitalen Kompetenz gehört ein Verständnis für Programmierung und Algorithmen. Wiederkehrende Prozesse oder anspruchsvolle Probleme können durch Programmiersprachen digitalisiert werden und sind für uns als Software oder App allgegenwärtig. Dabei unterliegen die Steuerung einer Maschine oder die Formel in einer Tabellenkalkulation ähnlichen, wenn auch nicht ganz so komplexen Herausforderungen. Das Problem wird analysiert und die Anforderungen werden definiert. Algorithmen verarbeiten eine Eingabe und liefern ein Ergebnis. Vordefinierte Operatoren oder Schritte in eine logische Reihenfolge zu bringen, sollten Auszubildende in der Ausbildung lernen.

  • Was bedeutet digitale Kommunikation und Kooperation?

    Im Kontext der voranschreitenden Digitalisierung versteht man unter der „digitalen Kommunikation“ computergestützten Austausch. Diesen ermöglichen digitale Medien, wie etwa die allgegenwärtigen Smartphones und Tablets. E-Mails und Kurznachrichten per App zählen zur digitalen Kommunikation. Digitale Kooperation findet dann statt, wenn digitale Medien zur Zusammenarbeit eingesetzt werden. Dies reicht niederschwellig vom reinen Austausch, der digital gestaltet ist, bis hin zum gemeinsamen Dokument, das von unterschiedlichen Orten aus bearbeitet wird.

  • Wo kann ich mehr über digitale Kompetenzen lernen?

 
 
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