„Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt“

Angela Mond absolvierte nach ihrem Fachabitur eine Ausbildung zur Werbekauffrau und studierte später Betriebswirtschaftslehre. Für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist sie als Referentin in der Abteilung Förderer-Service und seit 2019 als hauptverantwortliche Ausbilderin tätig. Im Herbst 2018 nahm Angela Mond an der IHK Bonn/Rhein-Sieg am kompletten Modul 6 „Jugendliche mit Studienerfahrung für die Ausbildung begeistern“ des Trainingsprogramms „Stark für Ausbildung“ teil.


  • Was hat Sie als Ausbilderin motiviert, am Programm ‚Stark für Ausbildung‘ teilzunehmen?

    Als wir im vergangenen Jahr in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unsere Ausbildungsstelle für Kaufleute für Büromanagement ausschrieben, erhielt ich auch viele Bewerbungen von Studienabbrechern – wobei die Reife dieses Bewerberkreises deutlich differierte. Mir wurde schnell klar, dass hier eine ganz andere Herangehensweise gefragt ist als bei Schulabgängern. Von den ehemaligen Studierenden versprach ich mir vor allem, sie schneller in die recht komplexe Welt einer Stiftung und des Denkmalschutzes integrieren zu können. Durch den Newsletter der IHK Bonn/Rhein-Sieg erfuhr ich, dass für die Ausbildung dieser Zielgruppe das kostenfreie Pilotprojekt zu ‚Stark für Ausbildung‘ angeboten werden sollte. Da war ich natürlich sofort dabei.

  • Was versprachen Sie sich von Ihrer Teilnahme?

    Nach meiner Ausbildung zur Ausbilderin nach AEVO blieb ich zur damaligen Teilnehmergruppe in engem Kontakt. Dieses leistungsstarke Wissens- und Erfahrungsnetzwerk in meiner Region ist für mich sehr wertvoll. Ich freute mich deshalb darauf, mein Netzwerk zu erweitern und mich mit anderen Ausbilderinnen und Ausbildern zu diesem neuen Thema tiefer gehend austauschen zu können. Außerdem erhoffte ich mir neues fachliches Wissen und wollte mehr über die Beweggründe und Hintergründe von Studienabbrechern sowie die Herausforderungen und besonderen Umsetzungsmöglichkeiten während der Ausbildung erfahren.

  • Inwieweit wurden Ihre Erwartungen an das Trainingsprogramm erfüllt?

    Die anderen Teilnehmer waren für die IHK oder als Berater an Hochschulen tätig, ich war die einzige aktive Ausbilderin. Aus dieser kompetenten Gruppe konnte ich ein Vielfaches meines zuvor vorhandenen Fachwissens mitnehmen. Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt.

  • Was gefiel Ihnen besonders?

    Das Pilotprojekt umfasste fünf Selbstlernmodule, die sehr übersichtlich auf einem Online-Portal zugänglich waren. Zu jedem Modul gehörten Lehrvideos, die in 15 Minuten die jeweiligen Hauptthemen anschaulich wiedergaben. Dabei musste man selbst aktiv werden: Fragen beantworten, Situationen einschätzen, Aufgaben lösen und interaktiv gestalten. Dazu standen vorbereitete Formulare und viel Hintergrundwissen zum Nachlesen und Vertiefen zur Verfügung. Das kannte ich in diesem Umfang noch nicht. Zusätzlich gab es Foren zum interaktiven Austausch mit den anderen Teilnehmern, Telefonkonferenzen, Webinare und Präsenz-Workshops, in denen das bisher Erlernte vertieft wurde. Es ist eine Menge Stoff, der für Vorbereitung, Planung, Durchführung und Abschluss einer Ausbildung mit ehemals Studierenden alle relevanten Inhalte bereithält. Neben einem Vollzeitjob einen solchen Workshop zu belegen, ist schon hart. Aber es lohnt sich. Ein großes Lob auch an unsere Workshop-Leiterin, die uns motivierte, an To-dos und Termine erinnerte und die Teilnehmer so immer wieder auf den Weg brachte.

  • Was fanden Sie verbesserungswürdig?

    Ich glaube, in dem Programm steckt noch eine Menge Potenzial als Netzwerk der Ausbilderinnen und Ausbilder der Region. Der Erfahrungsaustausch und das Aneignen neuen Fachwissens ist unglaublich wichtig. Ich persönlich würde mir deshalb eine höhere Präsenz von ‚Stark für Ausbildung‘ wünschen. Es wissen noch zu wenige Menschen von diesem großartigen Angebot.

  • Welche Inhalte aus dem Programm konnten Sie schon in Ihrem Berufsalltag anwenden?

    Wir werden unsere Ausschreibung anpassen, um Studierende, die vielleicht doch in Richtung Ausbildung tendieren, besser zu erreichen. Beim Lesen von Bewerbungen achte ich nun auf andere Schwerpunkte und im Bewerbungsgespräch stelle ich an die Studierenden angepasste Fragen. Dadurch gehe ich individueller auf den Menschen ein und lerne ihn besser kennen. Unsere künftige Auszubildende hat tatsächlich ursprünglich studiert und der betriebliche Ausbildungsplan ist didaktisch und pädagogisch entsprechend angepasst worden. Wir werden sie, wie jeden anderen auch, gemäß ihren Stärken und Schwächen fördern und fordern und hoffentlich langfristig für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gewinnen können.

 
 
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