„Keine Fragen offengeblieben“

Stefan Bühler ist seit 13 Jahren als hauptberuflicher Ausbilder für das Medizintechnikunternehmen ulrich medical in Ulm tätig. Im Herbst 2018 nahm er an der IHK Ulm am Modul 5 „Migranten und Geflüchtete in und durch Ausbildung integrieren“ des Trainingsprogramms „Stark für Ausbildung“ teil.


  • Was hat Sie motiviert, am Programm ‚Stark für Ausbildung‘ teilzunehmen?

    Unser Unternehmen arbeitet bei der Ausbildung eng mit der IHK Ulm zusammen. Ich bilde selbst einen geflüchteten Jugendlichen aus Afghanistan zum Werkzeugmechaniker in der Fachrichtung Instrumententechnik aus. Die IHK fragte bei uns an, ob wir an der Pilotphase des Programms teilnehmen wollten. Das Modul 5 zur Ausbildung von Flüchtlingen war für mich natürlich interessant.

  • Wie gingen Sie bis dahin an die Ausbildung dieser Zielgruppe heran?

    Wir waren in einem engen Austausch mit der IHK Ulm, die bei diesem Thema sehr engagiert ist und zum Beispiel eigene Beauftragte hat, die Flüchtlinge an die Unternehmen vermitteln. Diese Begleitung ist sehr hilfreich. Unser heutiger Azubi aus Afghanistan absolvierte zuerst ein Praktikum bei uns. Wir waren schnell der Meinung, dass wir ihn in die Ausbildung übernehmen könnten, und das funktioniert bislang auch sehr gut. Er war schon seit zwei Jahren in Deutschland, hatte den Schulabschluss gemacht und schnell Deutsch gelernt.

  • Was versprachen Sie sich von Ihrer Teilnahme?

    Ich wollte mehr über die Probleme verstehen, die geflüchtete Auszubildende im Alltag haben. Bei uns war das weniger im Führungsbereich der Fall als bei Themen außerhalb der Ausbildung, zum Beispiel im Umgang mit Behörden. Geflüchtete sind immer wieder mit Schwierigkeiten konfrontiert, etwa wenn es um die Duldung oder einen neuen Ausweis geht, und ständig in Kontakt mit einem Anwalt. Das bekommt man als Ausbilder natürlich mit. Ich hoffte, dazu mehr Informationen zu bekommen, um ihn auch hier besser unterstützen zu können.

  • Wurden Ihre Erwartungen an das Trainingsprogramm erfüllt?

    Für mich sind keine Fragen offengeblieben. Sehr hilfreich fand ich etwa in den Online-Seminaren die zahlreichen Links zu externen Seiten, auf denen man sich viele weiterführende Informationen beschaffen konnte, gerade zu den rechtlichen Themen, bei denen ich Bedarf hatte. Wichtig fand ich auch, in den Präsenzphasen Fragen stellen, diskutieren und mich mit den Teilnehmern und der Dozentin austauschen zu können. Es kommen einfach mehr Aspekte zusammen, wenn jeder von seinen eigenen Erfahrungen und Problemen berichtet. Dabei ging es sowohl um allgemeine Fragen als auch um konkrete Situationen während der Ausbildung mit einzelnen Azubis. Gemeinsam konnten wir einige Probleme lösen, auch mit der Hilfe unserer Seminarleitung. In den Präsenzphasen gab es noch einmal zusätzliche Informationen zu Ämtern oder anderen Stellen, die einem nötige Informationen geben oder in bestimmten Situationen weiterhelfen können.

  • Was fanden Sie verbesserungswürdig?

    In den Onlinephasen lief die Webseite oft sehr langsam. Das machte das Arbeiten manchmal unnötig zäh. Außerdem bin ich ein schneller Leser. Dass in den Online-Modulen eine Sprecherin alle Texte vorlas, bevor man weiterklicken konnte, fand ich eher hinderlich. Etwas unübersichtlich waren auch die Markierungen, ob einzelne Module bereits bearbeitet waren oder nicht, sodass ich nicht immer sicher war, auf welchem Stand ich mich befand. Der Rest hat gut funktioniert.

  • Welche weiteren Inhalte wären für Sie von Interesse?

    Inhaltlich fehlte mir nichts, die Informationen fand ich sehr umfassend. Hilfreich fände ich, wenn die Teilnehmer auch nach Abschluss der Seminare einen Zugang zu den Inhalten der Online-Module bekämen. Dann ließen sie sich auch später noch als Nachschlagewerke nutzen, wenn ein Problem auftaucht.

 
 
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