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Lerntypen

  • Wieso versteht mich mein Azubi nicht?

    „Du willst es einfach nicht verstehen!“

    „Du machst das doch mit Absicht!“

    „Jetzt stell dich nicht so an!“

    „Ich weiß nicht, wie ich dir das noch erklären soll?!“

    „Wenn Du nur wollen würdest, dann …“

    Der eine oder andere Satz kommt Ihnen bekannt vor? Hand auf's Herz: Zumindest gedacht haben Sie manche dieser Aussagen schon, wenn Sie sich mit Ausbildung und Azubis beschäftigen.

    Wo liegt das Problem, warum verstehen uns manche Azubis nicht? Für Ihre Azubis können Ihre Anweisungen, Ratschläge und Hinweise einer Fremdsprache gleichen, die sie zwar mal gehört haben – aber leider nicht verstehen. Auch wenn Sie dann Ihre Aussage x-mal wiederholen: Ihr Azubi versteht tatsächlich nicht, was Sie von ihm oder ihr wollen.

    Wo können Sie ansetzen? Wenn Sie versuchen, Ihre „Fremdsprache“ mit Zeichen oder Bildern zu unterlegen, setzt der Lernerfolg bereits schneller ein. Wenn Sie sie jetzt noch in die Sprache des Azubis übersetzen könnten, wäre es fast ein Kinderspiel. Aber: Jede Berufsbranche hat ihre eigenen bevorzugten Lerntypen und jeder Ausbilder und jede Ausbilderin bevorzugte Unterrichtsmethoden. Dessen sollte man sich bewusst sein, um den Lehrstil bei Bedarf umstellen zu können.

    Dies kann manchmal notwendig sein, um zu einer Verständigung zu kommen: Es gibt vier verschiedene Lerntypen, die uns in der Praxis meist als Mischtypen begegnen. Je unterschiedlicher also ein Stoff vermittelt wird, umso vielfältiger sind die Möglichkeiten des Erinnerns und Behaltens bei unseren Azubis.

  • Welche Lerntypen gibt es überhaupt?

    • Der auditive Lerntyp: Ihr Azubi kann Arbeitsaufträge, Erklärungen und Vorträge leicht verstehen, wiederholen, zusammenfassen und über einen längeren Zeitraum behalten.
    • Der visuelle Lerntyp: Ihr Azubi schaut sich die Tätigkeiten einfach von Ihnen ab. Selbst Arbeiten, die verschiedene Schritte beinhalten, kann der junge Mensch vollständig nacharbeiten und wiedergeben.
    • Der kommunikative Lerntyp: Ihr Azubi erarbeitet sich die gewünschten Aufträge und besorgt sich hierzu aus dem Kollegenkreis selbstständig die dazu benötigten Informationen.
    • Der motorische Lerntyp: Ihr Azubi setzt sich mit der gestellten Aufgabe auseinander, indem er oder sie ohne viele Erklärungen Arbeitsabläufe ausprobiert und dadurch die eigenen Arbeitsschritte erarbeitet.
  • Wie kann ich meine Azubis am besten unterstützen?

    • Den auditiven Typ: Ihr Azubi benötigt abseits des Tagesgeschäfts genügend Ruhe zum Lernen und Trainieren in Ihrem Betrieb. Achten Sie auf eine ruhige Lernatmosphäre, verwenden Sie Merksätze und Reime, lesen Sie laut vor.
    • Den visuellen Typ: Geben Sie Ihrem Azubi die Möglichkeit, eigene Arbeitsmappen mit entsprechenden Bildern und Grafiken zu erstellen, machen Sie viel vor und wiederholen Sie Arbeitsabläufe mehrfach.
    • Den kommunikativen Typ: Verwenden Sie bei Ihren Erläuterungen z.B. die Wörter „wie, warum, wieso“ und „darum, deshalb, weil“. Durch ausgedehnte analysierende Gespräche wird das Erlernte sich auch langfristig setzen können.
    • Den motorischen Typ: Lassen Sie Ihren Azubi ruhig „mal machen“, denn Arbeitsproben selbst zu erstellen und auszuprobieren macht diesem Lerntyp besonders viel Spaß. Informationen können besonders gut behalten werden, wenn sie durch Bewegungen, wie beispielsweise Gehen, Laufen oder Hüpfen, ergänzt und unterstützt werden. Auch Rollenspiele helfen beim Lernen.

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