Sie meinen, dass der Umgang, den Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Ihre Auszubildenden miteinander pflegen, zu hart, egoistisch oder sogar feindselig ist? Vielleicht empfinden Sie auch, dass sich die Gruppe gegen Sie als Chef/-in oder Ausbilder/-in stellt?
Für solche Verhaltensweisen gibt es zwei mögliche Ursachen:
Wenn sich die Mehrheit der Gruppe geschlossen gegen Sie persönlich oder Ihre Geschäfts- oder Ausbildungsziele stellt, steht dies häufig in direktem Zusammenhang mit Ihrem Führungsstil.
Es kann aber auch sein, dass sich eine/-r ihrer Azubis zum "Querschläger" entwickelt hat. Dabei macht es keinen Unterschied, wenn es sich dabei um eine/-n leistungsstarke/-n Auszubildende/-n handelt.
"Störenfriede" zeigen oft ein anmaßendes und provozierendes Verhalten. Das ist allerdings häufig kein Ausdruck tatsächlicher Selbstsicherheit, sondern eher ein Schutzmechanismus, zum Beispiel um von eigenem Verhalten abzulenken. Erschwerend kommt oft hinzu, dass die Kritikfähigkeit solcher Menschen nicht ausgereift ist.
Zu einem "Querschläger" kann Ihr Azubi werden, wenn er oder sie sich als Mensch übersehen oder nicht wertgeschätzt fühlt. Das kann bei leistungsstarken Auszubildenden der Fall sein, wenn sie sich selbst überschätzen oder anders behandelt werden wollen als der Rest der Gruppe. Sie empfinden Sanktionen als zu hart oder ungerecht oder fühlen sich gedemütigt, weil ihre Leistungen nicht den (zu hohen) Erwartungen entsprechen. Häufig entsteht Unmut über nicht eingehaltene Versprechen, das Gefühl, zu niedrig bezahlt zu werden, oder durch die Nichterfüllung anderer Erwartungen und Ansprüche. Oft fehlt vor allem neuen oder jungen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Mut, ein klärendes Gespräch mit dem oder der Vorgesetzten zu suchen. Ihre negativen Empfindungen, ihre Enttäuschung oder ihre Wut benötigen dann ein anderes Ventil und führen zu Provokation, Störung oder Nörgelei. Ein "Störenfried" ist geboren.
Selbstverständlich kann es auch externe Faktoren geben, die bislang zufriedene und unauffällige Azubis zu Querulanten werden lassen. Änderungen in den Familienverhältnissen, im sozialen Umfeld oder geänderte materielle Ansprüche können zu Unzufriedenheit führen. Hat Ihre Auszubildende vielleicht einen neuen Freund, der den bisher geliebten Job schlechtmacht? Muss sich Ihr Azubi plötzlich um Angehörige kümmern und kommt dadurch nicht mehr mit den Arbeitszeiten klar? Reicht das Gehalt nicht mehr, weil durch Umzug, Auto oder Krankheit die Ausgaben gestiegen sind?
Entpuppt sich Ihr leistungsstarker Azubi als "Querschläger", könnte es sein, dass er oder sie