Es gibt ganz unterschiedliche Gründe für Körpergeruch. Teenager schwitzen im Allgemeinen schneller. Viele duschen sich am Abend und waschen sich am Morgen nicht nochmals unter den Armen. Manche verwenden ein nicht geeignetes Duschgel (zu viele Pflegestoffe) oder ein Deo, das zwar gut riecht, aber nicht lange genug hält. Einige lüften ihre Kleidungsstücke (Oberteile) nur aus, statt sie zu waschen, waschen diese bei zu niedrigen Temperaturen oder benutzen das falsche Waschmittel (z.B. kein Waschmittel gegen Gerüche bei Polyester oder Polyestermischungen).
Bei Mundgeruch putzen sich die Auszubildenden vielleicht nur am Abend die Zähne und benutzen keine Zahnseide oder kein Mundwasser. Auch eine Erkrankung kann ein Grund für Mundgeruch sein (schlechte Zähne oder Zahnfleisch- und Halsentzündungen, Magenbeschwerden).
Wenn Ihre Azubis schmutzige oder kaputte Kleidung tragen, kann auch das verschiedene Ursachen haben. Vielleicht tragen sie immer nur dieselben Kleidungstücke ("Lieblingssachen") oder machen keinen Unterschied zwischen Freizeit- und Arbeitskleidung. Vielleicht fehlen auch die finanziellen Mittel und Möglichkeiten, die Kleidung regelmäßig zu waschen, zu trocknen und instand zu setzen oder gute Pflegeprodukte zu kaufen. Möglicherweise wurde auch in der Familie wenig Wert auf die Körperhygiene und Kleidung gelegt, sodass Ihre Azubis dies nie richtig gelernt haben.
Der wichtigste Hinweis für Sie: Kein Grund für Sie, sich "fremdzuschämen". Gehen Sie auf Ihren Azubi zu und sprechen Sie das Problem an. Kein Jugendlicher und erst recht keine Jugendliche stinkt freiwillig oder sieht gern ungepflegt aus.
Kleiderordnungen, besonders wenn es um Arbeitskleidung geht, sprechen Sie direkt im Bewerbungs- oder Einstellungsgespräch an, spätestens aber am ersten Arbeitstag. Zeigen Sie Fotos von akzeptierter Arbeitskleidung und erläutern Sie die Notwendigkeit dafür (Kundenkontakt, Arbeitssicherheit usw.). Wenn Sie Arbeitskleidung zur Verfügung stellen, machen Sie von Anfang an klar, dass diese regelmäßig (z.B. wöchentlich) gewaschen werden muss.
Handelt es sich um mangelnde Körperhygiene, sprechen Sie das Thema unbedingt mit dem Azubi allein und ungestört an, beispielsweise in der Küche, dem Büro oder einem Nebenraum. Bleiben Sie dabei ganz ruhig und stellen das Thema als Normalität dar ("Das kann ja jedem mal passieren."). Führen Sie das Gespräch sachlich, für den/die Geflüchtete/-n sprachlich verständlich und zielorientiert, ohne zu beleidigen! Bieten Sie Hilfe an, verurteilen Sie nicht.
Stellen Sie einen betrieblichen Hygiene-Korb zusammen und zeigen Sie dem/der Geflüchteten, wie man die verschiedenen Artikel richtig benutzt. Achten Sie darauf, dass dies bei männlichen Azubis ein Mann übernimmt, bei weiblichen Azubis eine Frau.
In einen betrieblichen Hygiene-Korb gehören: Deo, Mundwasser, Zahncreme, Einmal-Zahnbürsten, Zahnseide, neutrale Waschlotion, Einmal-Waschlappen, Gästehandtücher. Bei Frauen zusätzlich: Tampons, Binden, Slipeinlagen.
Möglichkeiten, in das Gespräch einzusteigen:
Geben Sie Ihrem Azubi nach Möglichkeit sofort im Anschluss an Ihr Gespräch die Gelegenheit, sich zurückzuziehen, um das Problem zu beheben. Es ist wichtig, dass im Betrieb Hygiene-Artikel gegen Mundgeruch vorhanden sind. Denn wenn das Problem einmal ausgesprochen ist, Ihr Azubi aber keine Möglichkeit hat, entsprechend zu handeln, verursacht dies unnötiges Unbehagen und Stress
Bitte beachten Sie: Dies sind nur einige von vielen Möglichkeiten.