Durch Einstiegsqualifizierung passende Auszubildende finden

Auf einen Blick

Unternehmen: Ford Werke GmbH
Anzahl der Mitarbeiter: über 17.000 in Köln
Anzahl der Auszubildenden:  213 in Köln
Internetseite: www.ford.de


Praxisbeispiel

Ford ist sehr aktiv in der Ausbildung: Egal ob Girl’s Day, Tag der offenen Tür oder Ausbildungsmessen – es wird eine Menge für den eigenen Nachwuchs getan. Um eine reine „Bestenauslese“ geht es dabei nicht. „Die Jugendlichen müssen zu uns passen, das ist das wichtigste“, sagt Alpin Harrenkamp, pädagogische Koordinatorin bei Ford. „Und das findet man am besten während eines Praktikums heraus“. „Trotzdem“ so sagt Sie, „ist es alles andere als einfach, Jugendlichen unterschiedlichster sozialer und kultureller Herkunft und mit den unterschiedlichsten schulischen Voraussetzungen gerecht zu werden.“ Dennoch bietet Ford seit Jahren schon auch den Jugendlichen, die nicht die idealen Voraussetzungen mitbringen, die Möglichkeit, sich durch Einstiegsqualifizierungen zu beweisen. Unverzichtbar ist dafür die persönliche Einstellung und Haltung der Ausbilder: „Die Ausbilder müssen einen Blick auf jeden einzelnen Jugendlichen haben. Besonders wichtig sind dabei Wertschätzung und ehrliches Feedback.“

Dilek wollte zu Ford – unbedingt. Als ihr das klar wurde, hat sie sich auch in der Schule mehr angestrengt. Mit dem Einstellungstest hat es trotzdem nicht geklappt. Doch sie bekam die Möglichkeit, sich durch eine Einstiegsqualifizierung erneut zu beweisen, allerdings weder in ihrem Traumberuf noch mit der Gewissheit, nach der Einstiegsqualifizierung auch wirklich in eine Ausbildung bei Ford übernommen zu werden. Dennoch hat sie es versucht und Ihre Ausbildung als Fachkraft für Lagerlogistik erfolgreich abgeschlossen. „Ich wollte eigentlich immer ins Büro und manchmal war die Arbeit super anstrengend, ich hatte überall Muskelkater. Aber es hat total Spaß gemacht zu sehen, wie Dinge, die anfangs total schwer waren, einem irgendwann gar nicht mehr ausgemacht haben.“ sagt Dilek. Heute weiß sie, dass es sich gelohnt hat am Ball zu bleiben. Ihre Ausbildung hat sie vor drei Jahren abgeschlossen. Im Lager ist sie schon lange nicht mehr. Mittlerweile arbeitet sie im Büro und macht in diesem Jahr ihre Meisterprüfung „Mal schauen, was danach noch kommt. Ich bin sehr froh, diese Chance wahrgenommen zu haben und kann nur jedem empfehlen, auf seinen Bauch zu hören und am Ball zu bleiben – auch wenn vielleicht am Anfang nicht alles perfekt ist.

Artur Weiland kam 1990 mit 16 Jahren mit seinen Eltern aus Kasachstan nach Deutschland. Seine Deutschkenntnisse waren damals noch nicht ausreichend genug, um das Gymnasium zu beenden. Auch mit den Bewerbungen hat es dann aufgrund der bis dahin natürlich noch nicht perfekten Sprachkenntnisse nicht geklappt. KFZ-Mechaniker, das war Wunschberuf, eine Einstiegsqualifizierung, damals Jugendförderungsprogramm, bei Ford ist es geworden – erst einmal. „Ich finde gut, dass Ford mir die Chance gegeben hat, mich zu beweisen!“, sagt Herr Weiland. Und die hat er genutzt: Er bekam eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik. Heute, 21 Jahre später, ist er immer noch bei Ford. Seinen Meister hat er schon lange, mittlerweile leitet er einen Bereich mit ungefähr 30 Mitarbeitern und reflektiert: „Karriere machen kann man auch mit einer Ausbildung. Ich sehe eine Ausbildung als Fundament, auf dem man immer weiter aufbauen kann.“ Abschließend sagt Herr Weiland  „Ich kann allen jungen Leuten nur empfehlen, erst mal ein Praktikum zu machen, man kann schauen was einem liegt und kann sich praktisch beweisen – auch wenn die Schulnoten nicht so gut sind. Und vor allem sollten die jungen Leute keine Angst davor haben: Von einem Praktikanten werden keine Rekordleistungen erwartet, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind wichtig, der Rest findet sich dann schon.“

 
 
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